Titel: Anna im blutroten Kleid
Autor: Kendare Blake
Übersetzer: Jürgen Langowsky
Verlag: Heyne fliegt (Taschenbuch)
Genre: Paranormal-Romance mit Horrorelementen
Schreibzeit: Präsens, Ich-Form
Eignung: ab 14 (schon etwas brutal und blutrünstig)
Gliederung: 23 Kapitel, Epilog, 382 Seiten
Protagonist: Theseus Cassio Lowood (=Cas), 17 Jahre
Preis: 8,99€ (D)
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Klappentext
Manche Geister sollte man nicht sich selbst überlassenCas Lowood hat eine dunkle Berufung: Er ist ein Geisterjäger. Mit seiner Mutter zieht er quer durchs Land, immer auf der Suche nach den ruhelosen Seelen, die oft schon seit Jahrzehnten die Lebenden in Angst und Schrecken versetzen – bis Cas ihrem Treiben ein Ende bereitet. In einer Kleinstadt in Ontario wartet die berüchtigte Anna im blutroten Kleid auf ihn, eine lokale Berühmtheit, deren Leben in den 50er-Jahren ein grausames Ende fand. Seitdem bringt sie jeden um, der es wagt, das verlassene viktorianische Anwesen zu betreten, das einst ihr Zuhause war. Doch bei Cas macht die schöne Tote eine Ausnahme … (goodreads)
Inhalt
Cas ist ein Geisterjäger, seit sein Dad gestorben ist und den Beruf an Cas weitergegeben hat. Er und seine Mutter reisen im Auftrag, einen Geist umzubringen, nach Thunder Bay. Doch der Geist ist nicht gewöhnlich: Anna im blutroten Kleid ist sich ihrer Existenz bewusst und hat Kräfte, die sie nicht haben sollte. Sie zu töten gestaltet sich also schwerer als geplant und setzt Cas zu. Er freundet sich mit Klassenkameraden an, die ihn unterstützen.(das war jetzt mehr schlecht als recht zusammengefasst, aber hey…)
Meine eigene Meinung
Was mich zum Kauf (bzw. zum auf-die-WL-setzen) angespornt hat war eindeutig das Cover! Das ist einfach umwerfend, wenn man es in der Hand hat noch mehr als am Bildschirm. Und es passt einfach ganz perfekt zu Anna. Auch das Haus passt. Das Buch ist zwar sehr klein, aber das stört ja nicht weiter. (Außer dass es evtl. etwas den Ernst wegnimmt…)Ich dachte, als ich es zum ersten Mal auf der Verlagsseite gesehen habe, dass es niemand kennt und ich einen geheimen Glückstreffer aufgespürt habe. Fehlschlag. Nach Weihnachten hatte das jeder und alle schon rezensiert. Und es ist echt genial!
Die Story ist wahnsinnig gut durchdacht. Alles hat irgendeinen Sinn, nichts ist unnötig. Man kommt sehr gut in die Geschichte rein, ohne großes TamTam, das erklärt sich alles von Selbst. Die Idee mit den Geistern töten ist zwar nicht direkt was Neues, aber hier sehr gut neu aufgefasst. Die Gegend, in der alles spielt, ist sehr gut gewählt, denn man stellt sich alles sehr mystisch vor, besonders bei Anna zuhause.
Natürlich war es brutal und blutrünstig. Das kann man ja auch schon am Cover sehen, aber das war auch genau das was mich so magisch angezogen hat. Es kommen echt morbide, gewalttätige Elemente drinnen vor, da sollte man sich drauf einstellen. Aber man sieht das alles garnicht so schlimm, weil man sich gut mit Cas identifizieren kann, und der hat das schon tausendfach erlebt; somit kümmert sowas einen mit der Zeit genauso wenig wie ihn.
Am Schreibstil hatte ich auch nichts auszusetzen. Es war zwar nicht Charmian Hussey-Like, aber sehr akzeptabel und eingängig. Man konnte flüssig und ohne zu stocken lesen und verstehen. Und dann der Humor! Ich musste echt oft Lachen und die Stimmung war meistens superlocker.
Die Charaktere waren gut. Cas, den Protagonist, habe ich im Gegensatz zu anderen Lesern gemocht, gerade wegen der Macho-Art: in letzter Zeit habe ich wohl zu wenige Bücher mit coolen Jungs gelesen, alles waren solche Weicheier. Ähem, ja. Aus seiner Perspektive wurde erzählt, und deshalb hat man auch seine oft witzigen Gedankengänge mitbekommen. Ich fand ihn schon sympathisch.
Anna war natürlich Volltreffer. Ich fand sie auch in ihrer Todesgöttinnen-Form beeindruckend: endlich mal eine wirklich starke Frau! Sie war sehr clever, sich ihrer selbst bewusst, und eben ganz einfach stark.
Thomas und Carmel fand ich auszuhalten. Aber wen ich von Anfang an nicht leiden konnte war Will. Will, der Schlaue, der sich aber betrinkt wenn er frustriert ist und dem erst ein paar tausend Leute wegsterben müssen um zu kapieren dass es Geister gibt, und der dann aber immer noch Murks baut. An einer Stelle hätt ich ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen! Und Thomas auch, aber das gilt jetzt nicht ;D
Die Nebencharaktere wie Morfran oder seine Mom waren auch okay. Und Tybalt fand ich richtig toll… jetzt nicht heulen ;(
Das Feeling war genau so, wie es versprochen wird: Mystisch und gruselig, aber humorvoll.
Der Sog war absolut da, auch wenn ich fand dass das Buch zur Mitte hin an Spannung verloren hat, diese aber wieder gestiegen ist. (genau wie in Grischa!)
Vom roten Faden ist Frau Blake manchmal abgekommen, hatte ich das Gefühl. Aber das war nicht weiter auffällig.
Fazit & Bewertung
Ein geniales Buch für Fans von düsteren, brutalen, mystischen Büchern (mit romantischen Zwischeneinlagen, wie originell!) mit einer gesunden Portion Humor. Aber nicht ignorieren, dass es doch Fantasy ist ;)
Bekommt 4 Punkte
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