Samstag, 26. Januar 2013

"Isola" von Isabel Abedi


Titel: Isola
Autor: Isabel Abedi
Verlag: Arena Verlag
Genre: Thriller
Gliederung: 27 Kapitel, 321 Seiten
Protagonist: Vera, fast 18 abwechselnd mit kleinen Interludien einer Person (darf hier nicht genannt werden)
Schreibszeit: Präteritum, Ich-Form
Eignung: ab 14
Preis: 9,99€ (D), Broschiert
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Klappentext

Sie sind zu zwölft und sie haben das große Los gezogen. Drei Wochen allein auf einer einsamen Insel vor Rio de Janeiro – als Darsteller eines Films, bei dem nur sie allein die Handlung bestimmen – bei dem nur sie selbst wissen, was Wahrheit ist und was Lüge. Doch dann wird das paradiesische Idyll für jeden von ihnen zu einer ganz persönlichen Hölle. Und am Ende müssen die Jugendlichen erkennen, dass die Lösung tief in ihnen selbst liegt…




Meine eigene Meinung

Die Aufmachung ist wirklich gelungen. Auf dem Cover sieht man nur schwarz, und einen Ring (oder was soll das sein?!) mit einer Insel drin, die meiner Vorstellung der Insel sehr entspricht. Das schlichte finde ich passt irgendwie, ein Fan des Covers bin ich zugegeben. Ich mag auch die Broschierte Ausgabe sehr.

Von der Story her konnte das Buch mich nur teilweise überzeugen. Ich mochte zwar worum es ging, und das mit der einsamen Insel ist natürlich auch eine gute Idee (wenn auch nicht eine neue…), aber ich bin wahrscheinlich einfach nicht der richtige Typ für so ein Buch. Gut fand ich, dass man kaum voraussehen konnte, was passiert, beispielsweise wird man mit den schräg geschriebenen Texten schön in die Irre geführt.
Ich wäre nie von selbst darauf gekommen, dass das ei Thriller sein soll. Erst als ich schon übe der Hälfte war, habe ich das im Innentext gelesen, und war etwas überrascht. Mit einem Thriller hat es nämlich abgesehen von einem kleinen Mord nicht viel auf sich. Könnte es aber auch nicht einem andern Genre zuordnen.
Mir hat das Erzählen aus Veras und einer anderen Sicht (in kursiv) gut gefallen, vor allem weil man dann auch einen Einblick in das bekam, was undercover parallel verlief. Jedoch ordnet man das ganz automatisch falsch zu, und wenn es einem dann klar wird, denkt man ‘Wie doof kann ich gewesen sein?!’. Das war aber ganz gut so.
Am Ende fällt einem dann der Himmel auf den Kopf. Es werden in wenigen Seiten so viele Geheimnisse geklärt, dass man nur so mit Fakten überhäuft wird. Die dann zu ordnen habe ich aufgegeben, zu wenig Elan.

Die Ausführung des Buches war gut. Der Schreibstil war einfach zu lesen, ohne Stolperfloskeln, und flüssig zu lesen. Es kamen aber ein paar zu viele jugendliche Ausdrücke vor, die man sich hätte sparen können.

Die Charaktere sind meiner Meinung nach ein Bisschen zu schräg. Klar, man will betonen dass sie verschieden sind, aber solche Extremitäten wie lilahaarige Quasselstrippe im Gegensatz zu Muskelprotz im Gegensatz zu zickige Blondine im Gegensatz zu Rastalockensurfer im Gegensatz zu schweigendem Grab wären dazu nicht nötig gewesen. Aber wenn sie schonmal da sind schließt man schon manche ins Herz und manche weniger, ganz wie man soll. Bei manchen war ich schon fast traurig als sie die Insel verlassen sollten.
Das Verhältnis zwischen Solo und Vera hat mir gut gefallen, weil es nicht im Vordergrund stand und weil es gerade zum Schluss hin sehr spektakulär wird. Ich mag die Beiden (oder soll ich drei sagen, haha) sehr gerne. Es war eben auh mit Irrtümern bestückt, sodass am Ende ein eher schräges Verhältnis daraus wird, aber hey, das war es wert.

Das Feeling war überraschenderweise nicht etwa gedrückt (wegen dem Spiel oder so), nein, es war schon fast heiter. Es wurden nämlich Elemente mit eingebracht, die das Buch sehr unterhaltsam gemacht haben. Das hat es wiederum lesenwerter gemacht.
Was aber richtig extrem war, ist, wie sehr mich das Buch auf der emotionalen Ebene berühren konnte: Garnicht. Ich habe nicht eine Sekunde lang mitgefühlt! Das mag ich nie so, wenn mich Bücher nicht erreichen können. Und nicht als wäre das schwer, also emotional war es sehr schwach.

Der Sog war bei mir zwar da, ich wollte es eben beenden, aber auch nur weil ich Dinge gerne zu Ende bringe. Hätte ich es nicht sowieso lesen müssen, hätte ich aber trotzdem nicht aufgehört.

Der rote Faden war auf jeden Fall da, es wurde die ganze Zeit kaum vom Thema abgelenkt.


Fazit & Bewertung
Die Rezi klingt ja irgendwie sehr vernichtend, aber so meine ich das garnicht. Ich fand das Buch insgesamt gut, ich bin aber wohl einfach nicht der ganz richtige Typ dafür… Trotzdem bekommt es von mit ganze 3 Wasauchimmer, als Wiedergutmache. Also: Thrillerfans, wenn ihr gerne mal ein etwas witzigeres und lockereres Exemplar eures Lieblingsgenres lesen wollt, zugreifen ;)

3 Punkte

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