Donnerstag, 28. März 2013

"Das Haus am Abgrund" von Susanne Gerdom


Titel: Das Haus am Abgrund
Autor: Susanne Gerdom
Verlag: bloomoon
Genre: Mystery-Thriller mit Lovestory (Y)
Gliederung: 391 Seiten mit versch. Kapiteln
Protagonist: Adrian, November
Schreibzeit: Präteritum, Präsens
Eignung: ab 14
Preis: 14,99€ (D)
Bewertung: ****
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Klappentext

Wie ein dunkler Schatten steht das alte Haus auf der Klippe am Meer. Adrian, der an einer unheilbaren Krankheit leidet und der sich in einem kleinen Cottage in der Nachbarschaft erholen soll, lässt der Anblick nicht los. Etwas an dem Haus ist seltsam und beunruhigt ihn – und das hat nichts mit den Halluzinationen zu tun, die ihn aufgrund seiner Erkrankung heimsuchen. Und warum stößt er bei seinen Nachforschungen immer wieder auf die rätselhafte November? Das Schicksal des Mädchens scheint auf unheilvolle Weise mit dem Haus verbunden zu sein Halluzination und Wirklichkeit vermischen sich zunehmend, während Adrian nach und nach ein dunkles und unglaubliches Geheimnis aufdeckt… (amazon)

Inhalt

Wider Erwarten ist dieses Buch zum Größten Teil aus der Hand von Adrian geschrieben. Er ist krank und weiß, dass er bald sterben wird, und zieht deshalb um. Und zwar nach St. Irais, ein langweiliges, ruhiges Dorf am Meer, in dem nie etwas Schlimmes passiert und an dem alle Katastrophen rätselhaft vorbeigehen. Adrian, sein Vater und dessen Lebensgefährte wohnen in dem Kutscherhaus des alten Spukhauses “Heathcote Manor”, von dem Adrian sich magisch angezogen fühlt. Nicht nur von dem Haus: Auch von der rätselhaften November, die mal im Haus ist, mal streitet sie das ab… Langsam kommt Adrian dem auf die Schliche und entdeckt ein dunkles Geheimnis…

Meine eigene Meinung

Die Aufmachung passt sehr gut. So ähnlich stelle ich mir das Haus vor. Jedoch sind die Motten völlig unbegründet und wurden nicht ein mal erwähnt, ohne diese wäre das also sinniger gewesen. Auch der Titel passt gut zum Buch.

Die Story ist wahnsinnig ausgeklügelt. Anfangs habe ich einfach gelesen, gelesen und gelesen und noch im vorletzten Viertel des Buches habe ich keinen kleinsten Schimmer gehabt, worum es geht. Das hat mich jedoch nicht davon abgehalten, das Buch spannend zu finden. Ich habe ständig auf ein “Aah, achsoo!” meinerseits gewartet, jedoch kam das bis jetzt immer noch nicht so richtig. Aber ich weiß, dass das nur an mir liegt und wenn ich es nochmals genauer durchlesen würde, würde ich sicher verstehen. Die Autorin muss sich wirklich überall etwas gedacht haben, und wenn ich mir das “Storyboard” für dieses Meisterwerk vorstelle, wird mir ganz schwindelig… Da aus der Sicht zweier/dreier Protagonisten erzählt wird, ist sein eigenes Hirn gefragt, zu kombinieren, was eine nette Abwechslung war. Was mir aber Negatives oder eher Komisches aufgefallen ist, war, dass die Liebesgeschichte ziemlich emotionslos und unbesonders war. Ja, plötzlich sind se halt zusammen und von Gefühlsbeschreibungen keine Spur. Da hätte ich mir vielleicht noch ein Bisschen was gewünscht.

Die Ausführung und der Schreibstil der Geschichte sind sehr gut bis gut gelungen. Es ist einfach… einfach geschrieben. Normale Sätze, die leicht zu lesen waren, und unter denen man sich gut etwas vorstellen konnte. Ich hätte mir aber für dieses Werk garnicht mehr gewünscht gehabt.

Die Charaktere waren wieder einmal besonders. Da Adrian todkrank ist, denkt er mehr und anders als wir, und manchmal war er mir einfach viel zu eitel: Wie er einmal von seiner Nemesis gesprochen hat, und wie nur er schlau genug sei, solch tolle Wörter zu benutzen da ja sein Vater Schriftsteller sei und er deshalb ja so mit verwirrenden Wörtern zugepackt sei… ich hätte zu viel kriegen können. Aber meist war er erträglich und zu November eigentlich ganz nett. Was ich an Adrian jedoch einfach am Besten fand, waren seine ‘Halluzinationen’  Er hat ab und zu Figuren um sich, die scheinbar seiner Fantasie entspringen, die “er selbst sind” und die er kennt wie beste Freunde (oder beste Feinde). Jeannie (=Gino), sein Genius (wieder so ein Angeber-Wort!), der Roshi, sein belehrender, yodaartiger Lehrer, und der Joker, seine Nemesis (grrrr). Der Joker war mir übrigens von vorne herein sympathisch, auch wenn er das nicht sein sollte ;D
November(s) fand ich da schon besser. Sie war nett, herzlich (mal mehr, mal weniger) und so voller Hoffnung und Vertrauen und positiver Energie, obwohl es ihr am Schlimmsten von allen ging. Spoiler (markieren): Also ich meine damit die alte November, die Nova aus der Gegenwart war auch ein Wenig garstig :/.

Das Feeling war anfangs, auch wenn das ja irgendwie bestimmt nicht so sein sollte, relativ locker-flockig und hell und entspannt. Zum Ende hin und bei den Aufenthalten im Haus etc. war das natürlich anders. Die Stimmung zum Ende hin hat mir sehr gut gefallen und ist wahrscheinlich das, was mir von dem Buch bleibt.

Der Sog war eindeutig da. Normalerweise würde ich ein Buch, das ich überhaupt nicht verstehe, relativ schnell weglegen, aber hier hatte ich einfach immer das Bedürfnis, weiterzulesen, heruaszufinden was das alles auf sich hat, das Ende mitzubekommen. Der Sog war also eindeutig da und auch spürbar. Zum Ende hin nimmt das deutlich zu.

Der rote Faden war für mich am anderen Ende der Welt und überhaupt nicht sichtbar, könnte aber klarer sein, wenn ich wirklich komplett aufmerksam gelesen hätte.

Fazit & Bewertung
Insgesamt ein gelungenes Buch, das jetzt zwar nicht in meine Bestenliste aufgenommen wird, aber doch sehr schön und angenehm zu lesen war und sein ganz Spezielles hatte. Auf jeden Fall empfehlenswert für die, die auf Mystery u.Ä. stehen oder einfach mal, wie ich, etwas Neues ausprobieren wollen. Konnte mich zwar nicht zu Tränen bekommen, aber lange hätte es nciht mehr gebraucht. Das Buch bekommt, wegen dem wirren Durcheinander, den kleinen Makeln bei den Charakteren und der erst am Ende fassbaren Spannung ein “Punkt” abgezogen.
4 Punkte

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