Samstag, 22. September 2012

"Sam und Emily- Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls" von Holly Goldberg Sloan


Titel: Sam und Emily- Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls
Autor: Holly Goldberg Sloan
Übersetzer: Barbara Lehnerer und Bernadette Ott
Verlag: Arena, Hardcover
Gliederung: 428 Seiten, 43 Kapitel
Genre: Reality, Liebe, Gefühl, Familie
Schreibzeit: Präteritum
Protagonist: mehrere
Eignung: ab 13, vom Verlag ab 14
Preis: 17,99€

Klappentext

Sam Border ist immer auf der Flucht. Wenn es einen Gott gibt, dann hat er schon vor langer Zeit beschlossen, ihn im Stich zu lassen. Emily Bell sammelt die Geschichten anderer Menschen. An nichts glaubt sie so fest wie an das Schicksal. Als Sam und Emily einander zum ersten Mal begegnen, wissen sie, dass sie zusammengehören… Doch das Schicksal ist launisch. Die eigene Vergangenheit lässt sich nicht so einfach abschütteln. Und so muss Sam schon bald schwer verletzt in der Wildnis um sein Überleben kämpfen. Und um das Glück mit Emily.
“Hochspannung von filmreifer Qualität- bis zum glücklich machenden Ende.” Booklist

Inhalt

Der Inhalt kommt dem Klappentext sehr nahe.
Als Emily Bell von ihrem musikalischen Vater dazu genötigt wird, in seinem Kirchenchor ein Solo zu singen, obwohl sie kein Talent fürs Singen hat, trifft sie in ihrer Verzweiflung vor der Kirche Sam, einen hübschen 17-jährigen Jungen. Er ist geheimnisvoll, und als sie ihn vor einem Restaurant wieder trifft, spricht sie ihn an. Sie gehören zusammen- aber Emily und auch ihre Eltern merken, dass Sam und auch sein kleiner Bruder Riddle ein düsteres Geheimnis verbergen. Sie erzählen nie von zuhause oder ihren Eltern, wenn sie bei den Bells sind. Dennoch schließt die Familie sie in ihr Herz.
Das mit dem Geheimnis hat Familie Bell ganz richtig erkannt- Sam und Riddle haben keine Mutter mehr. Sie müssen sich von den Abfällen anderer Leute ernähren und bekommen außer von den Bells nirgendwoher Zuwendung, sie gehen noch nicht mal zur Schule. Ihr stehlender krimineller Vater Clarence, der momentan mit ihnen in demselben Dorf wie die Bells lebt, reist mit ihnen immer dann, wenn es brenzlig wird und seine Diebstähle aufzufliegen drohen, in einem Truck in einen anderen Bundesstaat. Auch jetzt, erst ein paar Tage nachdem sich Sam und Emily gefunden haben, ist es wieder soweit: Sam und Riddle hatten Clarence nie etwas von den Bells erzählt, doch er findet es heraus. In seiner Wut hätte er in einem Nationalpark in Utah fast seine beiden Söhne erschossen, doch Sam und sein Vater rutschen dabei eine Klippe in eine Schlucht herab und Riddle springt nach. Clarence kann sich retten doch wird festgenommen, Sam ist schwerverletzt und ohnmächtig am Grund der Schlucht und Riddle sorgt sich um ihn. Als sie schon dem sicheren Tod in die Augen blickten, geschehen wahre Wunder- sie überleben, doch an unterschiedlichen Stellen. Jeder denkt von dem anderen er sei Tod und kommt mit dem Verlust seines Bruders kaum zurecht, und Emily nimmt das Leben kaum noch wahr in ihrer Trauer um beide. Sie lässt sich gehen, und nimmt währenddessen auch garnicht genau wahr, dass Bobby Ellis, ein reicher Typ ihrer Stadt, hinter ihr her ist. Bis Sam und Riddle -das Schicksal meinte es gut mit ihnen- wieder zu den Bells zurückkehren und ein schönes Leben ohne ihren fast hirnverbrannten Vater führen können.

Meine eigene Meinung

Hätte ich gedacht, dass mir bei einem Buch, das noch nichtmal sehr nach meinem Geschmack war, ziemlich viele Punkte auffallen? Nö. Aber hier sind sie:
Das Buch hat keinen festen Protagonisten, es ist also weder aus der ich-Form geschrieben, noch hat es eine feste Person, mit der man sich identifizieren könnte.. Normalerweise hätte das bei mir deutlich Abzug gegeben- hier aber ist es nur ein Plus, da die Geschichte ja an vielen Orten gleichzeitig abläuft und man so von allem was mitbekommt. Gedanken werden auch geschrieben und so fühlt man mit allen gleichermaßen mit, sogar mit unwichtigen Nebenrollen die nur in ein paar Zeilen beschrieben werden.
Es ist sogar leicht humorvoll und schon fast trotzig geschrieben, das geht einem aber keinesfalls auf die Nerven sondern ist in der sonst so ernsten Fantasywelt mal eine gute Abwechslung  Die Abschnitte sind auch immer sinnvoll geteilt und man muss sich zwar immer wieder neu definieren, da wieder und wieder Szenenwechsel ist, das ist aber kein Bisschen anspruchsvoll.
Die Charaktere sind sehr spannend: Emily als ruhiger, ausgeglichener Teenager und ihre fürsorgliche Familie mit den passenden Berufen und Berufungen. Clarence, der schon fast geistesgestörte, kontrollose Vater von zwei richtig ruhigen, ausgeglichenen und bewundernswerten Kindern. Dann auch noch Bobby Ellis, der typische beliebte Star der Highschool, reich, verwöhnt, aus guter Familie. Es ist einfach von allem was dabei. Bei Riddle (Sams kleinem Bruder) ist anfangs ja auch noch besonders, dass er wegen dem Schnuppen und Asthma und was er alles hat nicht spricht, dafür stehen dort aber kursiv geschrieben seine Gedanken, denn er kann sehr wohl denken und reden, tut es nur nicht gerne.
Es ist auch sehr schön, mitzubekommen, wie die Charaktere in Beziehung zueinander stehen: Wie Debbie Bell, Emilys Mutter, Riddle langsam aber wirksam das Herz öffnet und ihm als erfahrene Krankenschwester über seine Krankheiten hilft, wie eng die Bindung von Sam und seinem kleinen Bruder ist und wie banal die von den beiden zu ihrem Vater… einfach schön ♥

Nicht gut ist wahrscheinlich einfach dass es nicht mein Stil ist, auch nicht ganz so klasse war, dass mich das Buch nicht von Anfang an packen konnte, erst später und auch nicht so extrem wie andere Bücher.

Fazit
Für Realityleser, aber auch für Leser von anderen Genres, die gerne eine Abwechslung haben wollen, ein tolles Buch mit viel Gefühl und Vielfältigkeit.

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