Titel: Delirium- Amor Deliria Nervosa”
Autor: Lauren Oliver
Reihe: Amor-Trilogie
Übersetzer: Katharina Diestelmaier
Verlag: Carlsen (Hardcover mit Schutzumschlag)
Genre: Dystopie
Protagonist: Lena, fast 18
Schreibzeit: Präsens, Ich-Form
Gliederung: 27 Kapitel, 409 Seiten
Eignung: ab 13
Klappentext
Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.Inhalt
Lena lebt in einem abgegrenzten Staat, in dem Liebe als schlimme und tödliche Krankheit entdeckt wurde. Sie steht kurz vor dem Eingriff, der sie heilen soll: Doch dann verliebt sie sich in Alex und wird nach und nach aufsässig, alles undercover gehalten. Sie merkt, dass es noch viele mehr Leute gibt, die sich nicht an die Regeln halten wollen, doch Lena will nicht enden wie ihre Mutter, die wegen der ‘Krankheit’ Selbstmord begann. Doch dann machen Alex und sie Entdeckungen, die ihre Welt auf den Kopf stellen…Meine eigene Meinung
Die Story finde ich ja sehr originell von der Idee her. Auch wenn ich ja meine, dass das mit den Dystopien immer das Gleiche ist! Bei diesem Exemplar was das Hauptthema aber ja eigentlich das verbot der Liebe und die, die sich ihm widersetzen. Wie immer eben: Eine schräge Gesellschaft und ein paar, die eine Revolution wollen. Trotzdem finde ich die Idee gut. Ich denke aber, dass ich das nicht mehr so oft lesen kann. Schade fand ich auch, dass sich die Einleitung wirklich ziemlich in die Länge gezogen hat. Und was das fieseste an dem Ganzen war: Der unmenschliche Cliffhanger! Wie ich mich aufgeregt habe!Im Laufe des Buches wird auch nochmals der Text auf der Rückseite aufgegriffen, die Stelle finde ich sehr berührend.
Die Ausführung ist sehr gelungen. Der Schreibstil ist sehr zur Idee passend. Auch wenn ich wirklich mal Bücher gelesen habe, bei denen es mehr flutscht, also kann man es zu spät in der Nacht nur stockend lesen. Sonderlich humorvoll war es leider auch nicht, fast schon sehr ernst.
Zu den Charakteren: Lena hat mich irgendwie anfangs etwas enttäuscht. Sie war so ernst, ruhig und das brave kleine Mädchen, das den Erwachsenen die Wünsche von den Lippen abliest. Alles was die Regierung macht ist gut und sie stellt nichts infrage. Irgendwie so… extrem! Erst als ihr erste Zweifel kommen und sie ihren Stolz überwindet wird sie mir sympathischer. Das kann natürlich auch so gewollt sein, denn dadurch sticht inem ihre Wandlung deutlich ins Auge.
Ihre beste Freundin Hana jedoch gefällt mir Sie ist offen, kann selbe denken, traut sich auch mal was Verbotenes zu tun. Und sie hat ihre eigene Meinung, was auch so bleibt.
Alex ist mir von allen am sympathischsten. Er ist quasi der Held, führt das Doppelleben, ist der Retter, der Tolle. Meiner Meinung nach ist sein Charakter perfekt passend gewählt und ich mag ihn am meisten
Der Rest der Charaktere ist ziemlich einseitig, weil sie ja alle diese Heilung hinter sich haben. Nur in den Rückblicken kann man noch ihre Persönlichkeiten sehen, die mir dort aber größtenteils gut gefallen. Hier will ich noch Grace erwähnen, mein zweiter Lieblingscharakter
Das Feeling war eindeutig sehr gedrückt. Das ist aber ja auch der Witz an der Geschichte, man hat also das, was rüberkommen sollte, auch rübergebracht. Wegen all der Beobachtungen dort fühlt man sich irgendwie immer verfolgt und nie sicher, das war echt gut inszeniert Das hat dem Buch das “Gewisse Etwas” gegeben.
Der Sog war da, auch wenn ich mich im Nachhinein wundere, dass ich es so flott durchgebracht habe. Er war also da. Total mitreißen konnte es mich aber auch nicht, ich bin eben nicht so der Dystopienmensch :O
Der rote Faden war vorhanden, auch wenn er nicht unbedingt greifbar war.
Das Cover passt sehr gut. Darauf kann man ja Lena erkennen, die nicht perfekt (endlich mal kein Modelmädchen!) aber trotzdem schön dargestellt wird. Ich stelle sie mir auch so ähnlich vor, gerade weil man einen Anhaltspunkt hat. Dass überall ‘Liebe’ steht, hat sogar einen tieferen Grund; den hier zu erwähnen wäre aber absolut unpassend Das Lesezeichen finde ich auch gut, auch wenn ich es irgendwie zu kindlich finde, dass darauf “Das Liebesvirus ist los”! steht, das kommt wie “ab geht’s ins Schlaraffenland!”, es nimmt den Ernst weg.
Fazit
Meine Bewertung hört sich jetzt natürlich so an, als hätte mir das Buch nicht gefallen, das ist aber nicht so. Das Gesamtpaket stimmt und ich freue mich auf den zweiten Teil. Wenn man Dystopien mag, zugreifen, wenn nicht ist es kein Fehltritt. Sehr gefühlvoll geschrieben.
Bewertung
Bekommt von mir 3 Sterne
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